Festung Europa und/oder das Ende der Schutzgewährung für Verfolgte

Die europäische Migrationspolitik hat mit der Gründung der Grenzschutzagentur FRONTEX 2005 eine neue Dimension erreicht. Europäische Militärs versuchen, die Überfahrten zu verhindern und zu kriminalisieren.
Zivile Seerettungsorganisationen werden gehindert, Ertrinkende zu retten. Menschen auf der Flucht sind jedoch zur irregulären Einreise über See gezwungen, weil es für sie schlicht keine legalen Einreisewege gibt. Damit haben viele von ihnen keine Chance, sich frei zu bewegen. Der Versuch, Migrationsbewegungen zu verhindern führt zu Menschenhandel, Vergewaltigungen, Zwangsarbeit, Folter und Tod.

Der Vortrag beschreibt die aktuelle Situation am Mittelmeer, Menschenrechtsverletzungen durch Organe der EU, Behinderung der Seenotrettung, Zusammenarbeit der EU mit Milizen und diktatorischen Regierungen in Nordafrika.

Migration ist kein Verbrechen, wird jedoch in der öffentlichen Diskussion immer mehr als Bedrohung thematisiert. Zunehmend erleben wir ein politisches Klima, in welchem rassistische und diskriminierende Haltungen immer offener artikuliert werden. Unser humanistisches Wertesystem steht in Frage!

Referent: Harald Glöde, Mitinitiator und Geschäftsführer von borderline-europe - Menschenrechte ohne Grenzen e.V., Berlin

Eintritt frei - keine Anmeldung erforderlich